Skitouren in den Rumänischen Karpaten

Zuerst waren wir in den Fagaras-Bergen und wir nutzen guten Schnee. Und dann lassen uns die niedrigen Temperaturen, das wolkige Wetter und der starke Wind mit einem frühen Tag ins Bucegi-Gebirge abreisen. Und wie immer war das Wetter auf unserer Seite, während der Überquerung von Simon Bergdorf ins Ialomita Tal, aber auch an den nächsten Tagen. Pulver und blauer Himmel! Eine Belohnung für uns, weil wir in den Bergen von Fagaras geduldig waren!
Viel Spaß mit den Fotos und dem Video,
Iulian, März 2018

Seit Jahren stand es im Raum, dass wir mal in den Karpaten Skitouren gehen. 2017 war der Entschluss endlich gefasst und uns war klar: das machen wir mangels Orts- und Schneelagenkenntnis mit einem lokalen Guide. Nach kurzer Recherche und Kontaktaufnahme war die Wahl für Iulian leicht getroffen.

Ende Februar 2018 dann zu fünft per Flug von München nach Sibiu und von da an waren wir rundum betreut mit Fahrten, Unterkünften, Essen, Rundgängen zu Sehenswürdigkeiten, etc. Wir waren erst etwas skeptisch, denn wir hatten genau die Woche des sibirischen Kälteeinbruchs erwischt, aber Iulian hatte immer ein Lokal oder eine Hütte parat, wo wir uns mit einer heißen Ciorbă (Suppe) aufwärmen konnten.

Und natürlich die Touren: erst im Fogarascher Gebirge rund um den auf 2000 m idyllisch gelegenen Bâlea See. Schnee im Ãœberfluss und viele Tourenmöglichkeiten. Unser Highlight ist der Aufstieg zum Sattel und die Abfahrt in das Doamnei Tal mit traumhaft frischem Pulver sogar im Wald, durch den wir wieder zur Talstation der Seilbahn gelangen. Gestärkt mit einer Ciorbă ging’s nicht mit Seilbahn sondern mit Fellen wieder hoch – nur so fanden wir es eine runde Sache. Dort oben wird der Glühwein übrigens in der Eisbar neben der Eiskirche serviert.

Nach einer sehr windigen Nacht erlaubt die Schneelage keine größeren Touren mehr und wir entscheiden kurzfristig einen Tag früher als geplant runter und ins Bucegi Gebirge zu fahren. Iulian hat die Umplanung schnell gemanagt. Unterwegs Besuch des Brâncoveanu Klosters und Iulians Vater versorgt uns noch mit selbstgebranntem Țuica (Schnaps), auch gut gegen Kälte 🙂

Übernachtung in Șimon, gleich neben Bran mit der berühmt-berüchtigten Burg, von dort queren wir durch das Bucegi Gebirge mit Pulverschnee und den zauberhaft zugeschneiten Nadelbäumen über Runde Rücken bis ins Padina Tal zur Salvamont Hütte auf rund 1500 m wo uns zottelige Schäferhunde freudig empfangen.

Der nächste Tag ist der Traumtag unserer Woche mit blauem Himmel und gleich 3 Gipfeln rund um den Tataru. Der Schnee ist oben schon etwas verweht aber weiter unten kommen wir voll auf unsere Kosten. Und wieder überrascht uns Iulian: aus seinem Rucksack zaubert er eine Profikamera mit Riesentele heraus mit der er tollste Fotos schießt. Unvergessene Erinnerungen bleiben so nicht nur in unseren Köpfen erhalten.

Ãœber Nacht ist die Kältewelle vorbei und wir nehmen noch ein paar Abfahrten durch den unberührten Tiefschnee mit. Heiße Ciorbă gibt’s auch wieder unterwegs. Nach einer weiteren Nacht verabschieden wir uns von Hüttenwirten und Hunden und steigen weiter Richtung Osten wo wir dann nach Sinaia abfahren.

Brașov erwartet uns zum Abschluss. Noch etwas Rundgang, Essen von Spezialitäten und Ausklang in einer Bar. Auf der Rückfahrt nach Sibiu die Besichtigung zweier Kirchenburgen, Weltkulturerbe in Siebenbürgen.

Was bleibt uns als das Besondere an den Karpaten in Erinnerung?
Unberührte Hänge in wilder Natur, umgeben von zauberhaft weiß verschneiten Wäldern. Heiße Ciorbă! Für Alpengänger ungewöhnlich: abgesehen von den Hütten eine Woche lang alleine unterwegs. Und nicht zuletzt die sehr gute Planung, ausgeklügelte Logistik und Betreuung von Iulian.
Vielen Dank für alles und bis bald wieder!
Udo und der Münchner Pfeil, Martz 2018

Hier ein paar Eindrücke der Tour:

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